Scrum

Scrum

Scrum ist ein agiles Framework, dass zur Prozesssteuerung und im Projektmanagement genutzt wird. Es geht dabei weniger um eine große Ladung an Werkzeugen, als vielmehr um den Werkzeugkoffer selbst. Es gehen alle Ergebnisse darauf zurück, dass jedes Mitglied im Scrum-Team mit einer gewissen Grundmotivation und Kompetenzen bei der Sache ist. Hierauf bauen die drei Grundwerte der Transparenz, Prüfung und Anpassung auf. Damit kommt dann ein sich immer besser einspielender und produktiver werdender Prozess in Gang, der zu besseren Ergebnissen führt.

Ablauf von Scrum

Der gesamte Prozess orientiert sich am Sprint. Das ist der Rahmen, in dem die eigentliche Arbeit an einer Lösung stattfindet. Er dauert in der Regel nicht länger als einen Monat und wiederholt sich immer wieder – bis das Ergebnis passt. Wenn ein Team dauerhaft zusammenarbeitet kann es auch bis in die Unendlichkeit weitergehen.

  • Zum Start wird ein Sprint Planning durchgeführt, in dem die Ziele, Aufgaben und nötigen Ressourcen bzw. Werkzeuge abgestimmt werden.
  • Während des Sprints findet täglich zur gleichen Zeit am gleichen Ort das Daily Scrum statt. Hierbei geht es darum, in maximal 15 Minuten den Arbeitsfortschritt, nächste Schritte, etc. im Team zu synchronisieren.
  • Am Ende des Sprints wird das erreichte Ergebnis (Inkrement) einem Review unterzogen. Hierbei werden Stakeholder und Nutzer hinzugezogen, um Erkenntnisse für die nächsten Entwicklungen in den kommenden Sprints zu erhalten.
  • Als letzter, aber definitiv sehr wichtiger Schritt folgt die Retrospektive. Sie ist dafür da, den Arbeitsprozess zu durchleuchten und die Arbeit im Team zu verbessern. Dabei werden vor allem die Ergebnisqualität und Effektivität beachtet.

Rollen

Scrum kennt genau drei Rollen. In der Praxis sind es rund um das Scrum-Team natürlich mehr, bspw. Auftraggeber oder Kunden. Innerhalb des Teams gibt es nur den Product Owner, den Scrum Master und die Developer.

  • Der Product Owner ist für Werthaltigkeit der Ergebnisse des Teams verantwortlich. Er ist die Schnittstelle zur Außenwelt und für die Priorisierung der Items im Product Backlog verantwortlich.
  • Der Scrum Master ist quasi Coach und Schiedsrichter für das Team. Er sorgt für die Einhaltung der Regeln von Scrum, beseitigt Hindernisse für die Arbeit des Teams und gibt Anstöße für bessere Arbeit.
  • Die Developer sind Fachexperten und verantwortlich für die Umsetzung der Ziele. Dabei stehen sie nicht hierarchisch unter einer der anderen Rollen, sondern managen ihre Arbeit selbst.

Artefakte

Dokumente und Planungsmaterial haben nur eine sehr reduzierte Bedeutung in Scrum. Im Product Backlog werden alle Anforderungen und Ideen, die für die zu entwickelnde Lösung relevant sind, abgelegt. Diese werden durch den Product Owner priorisiert und wandern weiter nach oben, je konkreter sie werden und für die Umsetzung bereit sind. Hieraus werden während des Sprint Planning Aufgaben gezogen, die im kommenden Sprint umgesetzt werden sollen. Diese Aufgaben werden zum Sprint Backlog. Das Sprint Backlog enthält neben den Aufgaben auch das Ziel des Sprints und einen Plan zur Erreichung des Ziels. Während des Sprints entstehen ein oder mehrere Inkremente, die die Gesamtlösung nutzbar erweitern. Sie sind quasi Zwischenergebnisse, Prototypen oder Betaversionen – die aber alle einen Mehrwert für den Auftraggeber bringen.

Einsatz von Scrum

Scrum stammt ursprünglich aus der Softwareentwicklung, findet aber zunehmend auch in anderen Bereichen Anklang. Das spiegelt sich auch in der aktuellen Fassung des Scrum-Guide wider. Hier wird der Schwerpunkt von der Produktentwicklung zu allgemein “Lösungen” verschoben. Bereits seit einiger Zeit hat sich der Anwendungsbereich vom Prozess auf Projekte verschoben. Damit sind viele Anwendungsfälle denkbar. Vor allem in komplexen und unklaren Situationen bietet sich Scrum aus der Erfahrung besonders an.

In der Umsetzung von Scrum kommt es weniger auf die formalen Regeln an. Es geht vielmehr um das Mindset aller Mitglieder im Team. Dazu gehören Flexibilität, die Bereitschaft zu lernen, produktiv zu sein und dem Kunden einen großen Nutzen zu liefern. Einzelne Werkzeuge werden je nach Sprint und Gesamtziel eingesetzt und füllen zusammen mit den eigenständig agierenden Lösungsentwicklern den Werkzeugkasten rund um das Framework.

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